PASSAGER EN FLEURS
für gestrichenen E-Bass und Akkordeon mit Loop-Samplern
André O. Möller (2004)

 

Kompositionsauftrag von Interzone perceptible

 

Dauer: ca. 70'

 

[UA 19.09.2004 im Rahmen von "Good Gut Friedrichstein, die Erste", Sankt Augustin / NRW]

 

Damit die Musik von André (*1962 in Duisburg) funktioniert, muss man alle Töne centgenau intonieren, eine Aufgabe, die uns bisher noch keine Komposition abverlangte. Matthias streicht auf dem E-Bass unter Zuhilfenahme eines Stimmgerätes exakte Tonhöhen jenseits der gleichschwebend temperierten Stimmung. In Kombination mit dem gleichschwebend temperierten Akkordeon entstehen im Raum Töne, die weder vom E-Bass noch vom Akkordeon stammen.

 

André schrieb über seinen Kompositionsansatz:

 

Diese Klänge stehen oft lang im Raum, die Entwicklung vollzieht sich eher langsam bis sehr langsam. Ich rege das Publikum gerne an, sich frei im Raum zu bewegen. Die Zuhörer bestimmen selbst ihre Nähe und Perspektive zum Klang, und können seine Räumlichkeit aushören. Ich schaffe eine Situation ohne die klassische Aufteilung in Bühne(nraum) und Zuhörer/schauerraum. Das Aufgeben der Illusion, jeder könne das Selbe wie der Andere erleben, ermöglicht eine autonomere und lustvolle Annäherung an Musik und Klang für jeden einzelnen.