Leonhard Föcher in der WAZ Gladbeck 20.9.2020

Im Maxus Gladbeck spielte zum Stummfilm „Orlacs Hände“ von 1924 Interzone perceptible. Die Musiker schufen eine fesselnde Atmosphäre. (...) Die einzelnen Instrumente traten in den Hintergrund. Akkordeon und E-Bass ließen sich nur vereinzelt wahrnehmen. Es war keine Inszenierung einer klassischen instrumentalen Stummfilmbegleitung, sondern eine Transformation, bei der Versatzstücke einzelner Medien und Instrumente ein neues Ganzes schufen. Das Spiel der beiden Musiker interpretierte oder akzentuierte nicht die einzelnen Szenen, wie man es von einer „gewöhnlichen“ musikalischen Stummfilmbegleitung her kennt, sondern verschmolz mit ihnen.  (...) Das Publikum war mit einem einzigen Klangwesen konfrontiert, in das sich der Ablauf und die Bilder des Filmes mischten. (...) Die Handlung des Films wurde dabei in einer Weise seziert, die Erwartungshaltungen aushebelte. Das Publikum wurde mit einem Werk konfrontiert, das völlig neue Bedeutungen und Deutungen zuließ. (...)